Konzeptstudie von Fred DL2NK, 7 MHz Monoband-PA mit Lipo-Power und 1 kWPEP
1 KWPEP – Linear
Telefoniebetrieb
- mobil
- portabel
- stationär
Technische Daten
● Frequenz | 7 MHz |
● Ausgangsleistung linear | 1 kWPEP |
● Sättigungsleistung | 1,15 kWPEP |
● Eingangsleistung | 12 WPEP |
● IMD | -35 dB |
● Oberwellen | -50 dB |
● Stromversorgung | 48 VDC 4x12V RC-Lipos 100 Wh intern |
● Mobil/Portabel | 10 bis 48 V DC extern |
● Stationär | 230 V AC extern |
● Leistungsaufnahme | 30 W |
● Gewicht PA-Modul | 1,3 kg |
● Gewicht Lipo-Modul | 1,1 kg |
Komponenten
- Das Konzept besteht aus 4 Komponenten
- PA Modul 1kWPEP
- Lipo-Powerpack 48V 100Wh
- DC–Wandler 10 bis 48V 30W Mobil/Portabel
- AC–Laptopnetzteil 230VAC / 48VDC 30W Stationär
Aufbau der Komponenten
Materialkosten der Module
Folgende Materialkosten fielen bei meinen ersten zwei Mustern an:
● | PA-Modul komplett | ca. 50 Euro | |
● | Lipo-Powerpack | ca. 40 Euro | |
● | DC-Wandler 10 bis 48V | ca. 5 Euro | |
● | AC-Netzteil 48V | ca. 10 Euro | |
● | Endstufen-Power FET | SIHP10N40D (1Euro) | |
● | RC-Lipo-Akku | 3S 2200mAh 30C (66A max.) | |
● | DC-Wandler | TE636 DC-DC Boost Step-up Constant Current Mobile Power Supply | |
● | AC Laptopnetzteil | EADP-48EB-B | |
● | Lüfter 24V 2W | EEC0252B3 |
Messergebnisse
Kennlinie @ 1,15kWPEP Sättigung Kennlinie @ 1kWPEP Linear
● Oberwellen @ 1kWPEP | ● IMD @ 1kWPEP |
Verwendete Messmittel
- USB Netzwerkanalysator DG8SAQ
- USB 2-Kanal Speicher Scope SDS-200
- USB Spektrumanalysator Signal-Hound
- Hüllkurvendetektoren zur Kennlinienmessung im XY-Plot
Hinweis
- Ein Netzwerkanalysator ist erforderlich, um den Resonanztrafo genau auf reelle Drain-Last einzustellen.
Energiekonzept
- Die PA ist speziell für extrem energiesparenden Betrieb an Modellflug-Lipo-Akkus konzipiert.
- Die Akkus dienen als preiswerte Hochstromquellen.
- Der Leistungsbedarf für Telefoniebetrieb errechnet sich wie folgt:
- Leistungsmittelwert der unkomprimierten Sprache ist -13dBPEP
- 50% Sendebetrieb -3dB Kurze Funkpausen -1dB
- Summe demnach -17dBPEP
- Die mittlere Ausgangsleistung ist demnach 20W @ 1kW
- Die entsprechende mittlere Eingangsleistung liegt dann bei ca. 30W.
- Im Ladungserhaltungsbetrieb benötigt man also 30W für die Lipos.
- Die Erhaltungsenergie liefert ein Stepup-Wandler aus 10 bis 48V DC-Quellen.
- 12V KFZ oder 19V Solarmodul oder 37V E-Bike-Akku usw…
- Oder ein 230V AC 48V DC
- CW-Dauerstrich dagegen würde den Energie- und Kühlbedarf um den Faktor 20 steigern (13dB) !!
Kühlkonzept
- Entsprechend der vorherigen Rechnung ergibt sich, dass das Kühlkonzept lediglich für eine Verlustleistung bei Telefonie von <30W ausgelegt werden muß !!
- Voraussetzung für die geringe mittlere Aufnahmeleistung und die geringe Verlustleistung ist ein extrem kleiner Ruhestrom-Leistungsbedarf der FETs. Sonst wäre der Akkubetrieb nicht sinnvoll möglich.
- Der Ruhestrombedarf liegt bei insgesamt 0,5A und wird weiter reduziert, indem er in den Sprechlücken automatisch um 90% reduziert wird.
- LDMOS-FETs benötigen für Linearbetrieb den 5-fachen Ruhestrom und wären damit ungeeignet.
Schaltungskonzept
- Das Schaltungskonzept unterscheidet sich von den Standardkonzepten dadurch, dass kein Breitband-Ferrit-Ausgangsübertrager, sondern ein gekoppelter Luftspulen-Resonanztrafo verwendet wird.
- Der Oberwellenabstand am Ausgang des Resonanztrafos beträgt ca. 25dB, damit kann ein einfaches PI-Glied einen Wert von >45dB erreichen.
- Auf einen Empfangsbypass wurde verzichtet, weil die PA im RX-Modus eine Rückwärtsdämpfung von ca. 10dB hat. Eine RX-Vordämpfung von 25dB ist auf dem 40m Band ohne S/N-Verlust zulässig.
- Die Lipo Akkus werden im Ladeerhaltungsmodus betrieben.
- Dabei wird eine Ladeendspannung von 48V oder 4V pro Zelle aus Sicherheitsgründen nicht überschritten. Es hat sich über etliche Monate Betrieb gezeigt, daß die Zellenspannungen dabei nicht driften.
- Eine Unterspannungs-Abschaltung bei <40V verhindert Tiefentladung der Lipo-Akkus.
Der Endstufen Bias wird dabei abgeschaltet.
Schaltungskonzept
- Die Power-FETs kamen aufgrund einer Ugs-Lieferstreubreite von +-100mV mit einer gemeinsamen Biaseinstellung aus.
- Wenn jeder FET separat eingestellt werden müßte, wäre das ganze Konzept rel. uninteressant.
- Schutzschaltungen sind nicht Bestandteil dieser Arbeit.
- Die Strom- und Spannungsreserven der FETs sind sehr hoch, deshalb wurde auf Schutzschaltungen vorerst verzichtet.
- Die Sicherung ist so ausgelegt, dass sie bei Telefoniebetrieb noch nicht anspricht.
- Die PTT-SE-Umschaltung erfolgt über die Koaxleitung zum TRX.
- Ausgewertet wird der TRX-Zustand *RX = hochohmig* und *TX = niederohmig*.
- Leistungsüberschwinger des TRX können die FETs zerstören und sind zu vermeiden.
- Das Schaltbild besteht aus folgenden 4 Teilen:
- Verstärker
- Bias-Automatik
- SE-Umschaltung
- Unterspannungs-Abschaltung
Schaltbild 1kW 7 MHz Monoband PA
Abschließende Hinweise
- Trotz des einfachen Designs der Monoband-PA werden für den erfolgreichen Nachbau einige Erfahrungen auf dem Gebiet der Messtechnik vorausgesetzt.
- Das hängt wesentlich mit dem unkonventionellen, selektiven Verstärkerkonzept zusammen.
- Das Konzept bietet dafür etliche Vorteile gegenüber konventionellen Breitbandkonzepten.
- Hohe Modul-Leistung
- Hohe Verstärkung
- Prinzipiell kein Diplexer im Oberwellenfilter erforderlich
- Hoher Wirkungsgrad
- Hohe Linearität bis zu 90% der Sättigungsleistung
- Ber Umgang mit Lipo-Akkus erfordert die strikte Beachtung der physikalischen Eigenschaften, sowie die Einhaltung der Herstellerangaben und deren Sicherheitshinweise.
- Eine Haftung, für die Funktion der gezeigten Schaltbilder und für Folgeschäden jeglicher Art durch Nachbauten und deren Verwendung, ist ausgeschlossen.
Hier noch einige Bilder zum Portabelbetrieb.
– Monoband PA mit:
– QRP Mini 40 II
– Atlas210
– PV-Modul zum Puffern der PA Lipo Akkus
– PV-Modul zu Laden vom Fahrradakku als Rangeextender mit MPPT Laderegler